Verfasst von: ~ghw | August 10, 2007

$ 100.000,- Preisgeld

Das ist die Gelegenheit für alle, die schon immer gewusst haben, dass die Menschheit für die katastrophale Globale Erwärmung verantwortlich ist!

Steve Milloy, der Initiator der Site JunkScience.com hat ein Preisgeld von 100.000,- US-Dollar ausgesetzt, das derjenige gewinnt, der einen wissenschaftlichen Beweis für eine katastrophale, vom Menschen verursachte Globale Erwärmung erbringen kann. Das Promotion-Video zum Wettbewerb hat Milloy auf YouTube veröffentlicht.

Ursprünglich hatte Steve Milloy den Macher des Films „Eine Unbequeme Wahrheit“ im Jahr 2006 zu einer Diskussion zu den wissenschaftlichen Fakten der Globalen Erwärmung aufgefordert, doch Al Gore lehnte eine solche Diskussion bislang ab.

Milloy hat seine eigene Sichtweise der Fakten zum Treibhauseffekt und der Anthropogenen Globalen Erwärmung auf seiner Website unter dem Titel The Real ‚Inconvenient Truth‘ zusammengefasst.

Nun ruft Miroy unter dem Motto „Can you save Al Gore“ auf der Website UltimateGlobalWarmingChallenge.com zum Wettbewerb auf, Beweise zur Widerlegung der beiden folgenden Thesen vorzubringen:

Von Menschen verursachte Emissionen von Treibhausgasen tragen weder wahrnehmbar, noch erheblich oder vorhersagbar zum Anstieg der globalen Oberflächen- und Troposphären-Temperaturen bei gleichzeitiger Abkühlung der Stratosphäre bei.

Die Vorteile übersteigen die Kosten jeglichen, durch anthropogene Treibhausgasemissionen verursachten, Anstieges der Globalen Temperatur (zwischen Heute und dem Jahr 2100), wenn man sämtliche sozialen, ökonomischen und ökologischen Auswirkungen berücksichtigt.

Bis zum 1. Dezember 2008 können entsprechende Belege eingereicht werden, das Ergebnis wird am 1. Februar 2009 veröffentlicht.

Wir dürfen gespannt sein, wie lange die vom Konsens aller Klimatologen dieser Erde getragene Klimawissenschaft benötigt, um das fürstliche Preisgeld abzuräumen.


Antworten

  1. In Naomi Oreskes sehr lesenswertem Artikel „Science and Public Policy: What’s Proof Got to Do With it?“ geht sie auch auf die Wissenschaftsgeschichte der Kontinentalverschiebung ein. In den 1960er Jahren wurde die Kontinentaldrift zur allgemein anerkannten wissenschaftlichen Tatsache, weil die Indizien zu überwältigend waren. Etwa 20 Jahre später, Mitte der 1980er Jahre, konnte dann erstmals so etwas wie ein direkter Nachweis für sich bewegende Kontinentalmassen erbracht werden. Hätte die Wissenschaftswelt weitere 20 Jahre davon ausgehen sollen, dass Kontinente unbeweglich sind? Natürlich nicht, beantwortet Oreskes ihre selbst gestellte, rhetorische Frage. Die Indizien waren sogar schon Jahrzehnte früher eigentlich erdrückend, waren aber nicht genügend zur Kenntnis genommen worden.

    Die Parallelen zur Klimadebatte sind unübersehbar: Die einzige Theorie, welche die vorhandenen Messdaten und Beobachtungen zufriedenstellend erklären kann, ist die Theorie der anthropogenen globalen Erwärmung. Die alternativen Erklärungen leiden bis heute unter massiven Schwachstellen: Ist es die Sonne? Dann müsste sich die Stratosphäre ebenfalls erwärmen, doch sie kühlt sich ab. Zudem zeigt die direkte Messung der Solaraktivität keinen Trend seit 1979. Verbindungen zwischen Sonnenaktivität, kosmischer Strahlung und Wolkenbedeckung sind ebenfalls schon mehrfach widerlegt worden. Für die gemessenen Temperaturerhöhungen und zahlreiche weiteren Effekte (Gletscherschmelze, Meeresspiegelanstieg, pol- und aufwärts wandernde Tierarten etc. etc.) existiert keine schlüssige Erklärung außer der Treibhaustheorie. Ist es sinnvoll, auf einen letzgültigen „Beweis“ zu warten, bevor Klimaschutz effektiv angepackt wird? Natürlich nicht, denn die Indizien sind überwältigend.

    Wer hier wie Du Milloys albernen Aufruf nach einem „Beweis“ verbreitet, kann leider kaum ein ernsthaftes „Audit“ betreiben wollen. Das scheint mir eher die billige Kopie einer noch billigeren Kampagnenmasche zu sein. Außerdem missinterpretiert es die Art, wie Wissenschaft funktioniert, was sie leisten kann – und was nicht. Auch vor diesem Hintergrund ist der Oreskes-Artikel sehr lesenswert.

  2. Als Lobbyist für Phillip Morris und für ExxonMobil scheint man ja nicht schlecht zu verdienen.

    Klicke, um auf stevenmilloy.pdf zuzugreifen

  3. Genau so dämlich, aber noch mehr Moneten: 250.000 $ für den, der die Evolution beweist.

    http://www.drdino.com/articles.php?spec=67

  4. @IqRS:

    Mit deinen Ad-Hominem Querschlägern kommst du genau nichts weiter – im Gegenteil, du disqualifizierst dich selbst, denn solche Pseudoargumente bringen genau Nichts in eine Diskussion ein.

    Nahezu jeder wird von irgendwem finanziert. Die bösen großen (für alles verantwortlichen) Ölkonzerne sponsern ihrerseits genauso NGOs und Öko-Gruppierungen (Exxon ist da eine Ausnahme, BP der Vorreiter).

    Die Österr. Bundesregierung hat gerade einen 500 Mio € Fonds ins Leben gerufen (für den Klimaschutz), du glaubst doch nicht ernsthaft, dass auch nur einer, der seine Arbeit dadurch finanziert es wagt, an dem Konstrukt zu zweifeln.

    Die wenigsten beißen die Hand, die sie füttert, also ist das nicht wirklich ein Argument, das uns weiterführt.

    Die Frage ist viel eher: was sind die Argumente und Thesen nach einer kritischen Hinterfragung wert?

    Und genau deswegen ist das kritische Hinterfragen eines der wichtigsten Elemente der Wissenschaft. Jeder Wissenschafter sollte seine eigenen Thesen ständig hinterfragen, ansonsten lügt er sich selbst in den Sack und trägt nichts zur wissenschaftlichen Entwicklung bei.

    Rudel und Teams, die sich gegenseitig auf die Schulter klopfen tragen ebensowenig bei.

    Also komm bitte mit echten Argumenten, nicht mit Schoppenhauer (den hab ich schon vor 25 Jahren gelesen)

  5. @Nils: Du missverstehst den Punkt. Und in dem sind wir uns immer noch uneinig:

    Kritisches Hinterfragen und Zweifeln an den derzeitigen Thesen muss erlaubt sein. Sobald eine Theorie diese Arena verlässt und zum Dogma erhoben wird, hat man die Wissenschaft längst hinter sich gelassen.

  6. Aber weder Steve Milloy noch und gerade nicht junkscience.com versuchen auch nur im Ansatz, kritisch zu hinterfragen. Bei denen steht am Anfang das Ergebnis (Klimawandel ist nicht echt, harmlos, eine Fälschung, übertrieben, whatever) – und dann basteln sie sich darum herum ihre Argumentation, indem sie einige Paper aufbauschen und die weit größere Zahl einfach ignorieren. Echte Wissenschaftsskepsis sieht ganz anders aus, anders auch als populistisch das Erbringen eines praktisch unmöglichen „Beweises“ mit Preisgeld zu fordern – und die Pressemitteilung mit Datum 1. Februar 2009 jetzt schon geschrieben zu haben.

    Da sind McIntyre und die Pielkes schon sehr viel näher dran an echter Skepsis und nehmen letztlich sogar konstruktiv an der Diskussion teil, wie die Korrektur der Temperaturdaten zeigt. Gleichzeitig sind diese beiden auch alles andere als Gralshüter müssen sich ebenfalls sehr kritischer Rezeption unterziehen. Oekologismu.de wiederum sehe ich viel näher an junkscience als an ClimateAudit – und damit auf der unredlicheren Seite des hohen Hügels „echte Skepsis“. Allein schon diese lächerliche, von junkscience übernommene Kyoto-Uhr ganz rechts oben… vollkommen sinnbefreit.

    Wahrscheinlich liegt unser Dissens zwischen dem, was Du eins über mir „kritisch“ nennst und dem, was ich eben darin als „populistisch“ oder schlichtweg „Betrug“ sehe. Einer Meinung sind wir uns dann wohl bei dem, was bei Dir gerade noch und bei mir gerade eben so „echte Skepsis“ ist.


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